Die Apple Watch bekommt ein Gesundheits-Feature nach dem anderen spendiert. Mit dem neuen Fitness-Dienst Fitness+ wertet Apple die Smartwatch nochmals auf. Wir haben uns die ersten Produkt-Features einmal angesehen – auch wenn der Dienst derzeit nur in Australien, Kanada, Irland, Neuseeland, Großbritannien und den USA verfügbar ist.
Online-Fitness ist ein Trend, und das nicht nur wegen der aktuellen Pandemie. Ob über den Fernseher, das Tablet oder die App des eigenen Fitness-Geräts, immer mehr Menschen laufen, radeln, rudern oder schwitzen an Orten, die man niemals außerhalb eines Fitness-Studios vermutet hätte. Und auch Apple will mit von der Partie sein. Mit Apple Fitness+ hat Apple einen Fitness-Dienst gestartet, der die eigene Smartwatch Apple Watch ins Zentrum der Fitness-Experience stellt.
Über die neue Fitness-App lassen sich momentan gut 300 geführte Workouts aufrufen, bei denen es an prominenten Coaches nicht mangelt, und die passend zu den Gewohnheiten, Vorlieben und Leistungszielen des Users in der App präsentiert werden.
Um loszulegen, muss man einfach über die Fitness-App das passende Programm auswählen und das Gerät mit der Apple Watch koppeln, um ergänzend zum eigentlichen Workout-Video Puls, Trainingsdauer und die verbrauchten Kalorienmenge (links oben) sowie die von der Apple Watch bekannten Aktivitätsringe (rechts oben) im Bildschirm einzublenden. Für Radfahr-, Ruder-, HIIT (High Intensity Interval Training) und Laufbandtrainings gibt es zusätzlich eine sog. „Burn Bar“, die anzeigt, wo am im Ranking um die besten Leistungswerte im Vergleich zu anderen Teilnehmern momentan steht.
Alle diesen Features sollen für zusätzliche Motivation und eine möglichst unkompliziertes und reibungsloses Fitness-Erlebnis sorgen (z. B. weil man beim Trainieren nicht ständig auf seine Uhr schauen muss). Auch die Musik spielt bei Apple Fitness+ eine zentrale Rolle. Speziell kuratierte Tracks aus der Bibliothek von Apple Music sollen das Erlebnis abrunden.
Wer wissen will, wie das in Praxis, kann sich das bei den Kollegen von CNET schon einmal ansehen.
Als Extra-Feature, mit dem man sich noch mehr von klassischen Online-Workout-Programmen (, die es inzwischen ja bereits von zahlreichen Anbietern im Netz gibt) abgrenzen will, haben sich die Kalifornier das Konzept des „Time to walk“ ausgedacht. Das sind Geheinheiten zwischen 25 und 40 Minuten, die von einem Audio-Programm begleitet werden, in dem eine prominente Persönlichkeit von einschneidenden Momenten in ihrem Leben erzählt. So will Apple das Gehen und dessen erwiesenermaßen gesundheitsfördernde und gedankenklärende Kraft neu erfinden.
Die Claims auf der Unternehmen-Website („All Inspiration, no intimidation“) legen nahe, dass Apple mit seinem Programm vor allem auch solche Menschen ansprechen will, die vor dem Gang ins Fitness-Studio und gnadenloser körperlicher Leistungsoptimierung eher zurückschrecken. Dabei dürfte es sich um einen nicht unbeträchtlichen Markt handeln. Gleichzeitig sorgt Apple (mal wieder) dafür, dass die eigene Produktpalette bis ins kleinste Detail ineinandergreift. Wer also alle erdachten Benefits voll auskosten will, der kommt um eine gewisse Investition ins Produkt-Portfolio von Apple nicht herum. Apropos Investition: Für den Dienst selbst veranschlagt Apple derzeit 9,99 US-Dollar pro Monat bzw. 79,99 US-Dollar im Jahr.
Apple Fitness+ läuft bereits auf einer Apple Watch Series 3, auch ein iPhone 6s ist ausreichend. Die Betriebssystem-Anforderungen sind jedoch insgesamt hoch (ab iOS 14.3, watchOS 7.2, iPadOS 14.3, tvOS 14.3). Alle Details gibt es hier.